Augen, riesengroß, schwarz und so erschreckend
leer. In dem kleinen Puppengesicht ist keine Bewegung, das Kind, ein Mädchen,
steht wie erstarrt auf dem Platz des Trümmerhaufens, wie angewurzelt,
festgenagelt, unbeweglich. Staub, kleine Steinchen, Kalk und Sand liegen um sie
herum, auf ihr und bewegen sich immer noch in der Luft, malen beängstigend
düstere, trübe Farben auf alles, was eben noch bunt, lebendig und fröhlich war.
Nicht einmal Unbegreifen spiegelt sich, kein
ängstliches Weinen mischt sich in die Verzweiflungsschreie, die dumpf, fast wie
in Watte gepackt, durch die Luft wehen,
immer noch durchbrochen von dem Getöse der zusammenbrechenden Häuser, dem Nachrutschen
von Wänden.
Das eben Geschehene ist erschreckend sichtbar in
dem Verharren in der gleichen Pose: die Arme leicht erhoben, die winzigen Hände
nach oben geöffnet, der kleine Mund, sonst sicher wie eine reife Kirsche, jetzt
fahl, wie auch die drei Toten um sie
herum - wohl die Mutter und etwas ältere Geschwister - gebannt im
Schockzustand.
Wieviel Zeit so vergeht? Wer kann es sagen? Keiner
stoppt die Uhr. Die Überlebenden suchen, rufen, weinen.
Bewegung in Richtung des kleinen Mädchens, das in
seinem zerrissenen Kleid das Chaos nicht
wahrnimmt. Ein Mann bahnt sich den Weg durch Trümmer, Verletzte und Tote. Er
erkennt den Verlust, zusammenbrechend die winzige Gestalt umschließend und sein
Schmerz zerreißt die Luft.
"Miyuki, Miyuki!"
#Tsunami 26. Dezember 2004
Die Jahrtausend-Katastrophe - der Tsunami riss rund
230.000 Menschen in den Tod.
Der zweite Weihnachtsfeiertag vor fünf Jahren wurde für
viele Menschen zur Katastrophe. Der Tsunami im Indischen Ozean Küste verschlang
allein an Thailands Küste 8000 Einheimische und Urlauber.
Eine gigantische Wasserwand erhebt sich am zweiten
Weihnachtstag 2004 aus dem Indischen Ozean. Bis zu sechs Tsunamis, viele Meter
hoch, schlagen an Land. Die Wellen vernichten Häuser, Dörfer, Städte. Rund
230.000 Menschen in vierzehn Ländern verlieren in den Fluten ihr Leben, in
Indonesien, Thailand, Sri Lanka und Indien werden ganze Landstriche verwüstet.
Sogar im mehr als 6400 Kilometer entfernten Ostafrika werden rund 200 Menschen
vom Wasser getötet.
#Tsunami11. März 2011
Eine
Naturkatastrophe in #Japan griff mit ungeheurer Gewalt in das Leben vieler
Menschen ein. Es war ein ganz normaler Freitagnachmittag, als um 14.46 Uhr ein
gewaltiges Erdbeben mit der Stärke 9,0 die Nordostküste Japans erschütterte.
Das Zentrum des Bebens lag 130 Kilometer östlich der Stadt #Sendai im Pazifik.
Die Erdstöße waren bis auf das japanische Festland sehr stark zu spüren.
Das #Erdbeben löste einen sogenannten #Tsunami, eine riesige
Flutwelle aus. Die bis zu 15 Metern hohe Riesenwelle riss alles mit sich und
richtete große Zerstörung an: Hunderttausende Häuser stürzten ein und rund eine
halbe Million Menschen verlor ihr Zuhause. Fast 20 000 Menschen sind dabei nach
Schätzungen gestorben.
FvBistram 2005 und 2011
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