von meiner lieben Marianne Reepen (84 J)
Das Weiblein liebt diesen Baum, in dessen Inneren es so buntfarben ist, wie ein leuchtender paradiesischer Garten, denn er trägt ein unsichtbares Geheimnis in sich, dass manche Menschen nur erahnen können, wenn sie sich neben es unter den Baum setzen.
In allen Blättern des Baumes verbergen sich Träume, und ab und zu löst sich ein Blatt und fällt dem Weiblein in den Schoß.
Dann beugt es sich zu ihm hinab, nimmt es in die Hand, besieht es liebevoll, streicht ganz sacht mit seinen Fingern über seine Adern, und plötzlich beginnt das Blatt zu leuchten und ganz feine Melodien von sich zu geben, und nur die Alte kann diese Melodien hören.
Dann nimmt sie eine Feder, die ein Vogel sich ausgerupft hat, um es dem Weiblein zu schenken, und plötzlich geschieht ein kleines Wunder, denn alles beginnt vor Freude zu strahlen, bricht sich durch die Blätter der Baumkrone einen feinen Weg hin zu den Wolken, und die Wolken erröten vor lauter Seligkeit.
So ziehen sie davon über alle Lande und lassen ab und zu ein winziges Regentropfenglück auf die Erde fallen.
Ob das Weiblein nun noch unter dem Baum sitzt?
Ab und zu gehen Kinder zum Baum und schauen nach ihm...
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