Wer es verstehen kann, der verstehe es. Wer aber nicht, der lasse es ungelästert und ungetadelt. Dem habe ich nichts geschrieben. Ich habe für mich geschrieben. (Jakob Böhme)

#Ein Kind




Augen, riesengroß, schwarz und so erschreckend leer. In dem kleinen Puppengesicht ist keine Bewegung, das Kind, ein Mädchen, steht wie erstarrt auf dem Platz des Trümmerhaufens, wie angewurzelt, festgenagelt, unbeweglich. Staub, kleine Steinchen, Kalk und Sand liegen um sie herum, auf ihr und bewegen sich immer noch in der Luft, malen beängstigend düstere, trübe Farben auf alles, was eben noch bunt, lebendig und fröhlich war.
Nicht einmal Unbegreifen spiegelt sich, kein ängstliches Weinen mischt sich in die Verzweiflungsschreie, die dumpf, fast wie in Watte gepackt, durch die Luft  wehen, immer noch durchbrochen von dem Getöse der zusammenbrechenden Häuser, dem Nachrutschen von Wänden.
Das eben Geschehene ist erschreckend sichtbar in dem Verharren in der gleichen Pose: die Arme leicht erhoben, die winzigen Hände nach oben geöffnet, der kleine Mund, sonst sicher wie eine reife Kirsche, jetzt fahl, wie auch die drei Toten  um sie herum - wohl die Mutter und etwas ältere Geschwister - gebannt im Schockzustand.
Wieviel Zeit so vergeht? Wer kann es sagen? Keiner stoppt die Uhr. Die Überlebenden suchen, rufen, weinen.

Bewegung in Richtung des kleinen Mädchens, das in seinem zerrissenen Kleid  das Chaos nicht wahrnimmt. Ein Mann bahnt sich den Weg durch Trümmer, Verletzte und Tote. Er erkennt den Verlust, zusammenbrechend die winzige Gestalt umschließend und sein Schmerz zerreißt die Luft.

"Miyuki, Miyuki!"






#Tsunami 26. Dezember 2004

Die Jahrtausend-Katastrophe - der Tsunami riss rund 230.000 Menschen in den Tod.
Der zweite Weihnachtsfeiertag vor fünf Jahren wurde für viele Menschen zur Katastrophe. Der Tsunami im Indischen Ozean Küste verschlang allein an Thailands Küste 8000 Einheimische und Urlauber.

Eine gigantische Wasserwand erhebt sich am zweiten Weihnachtstag 2004 aus dem Indischen Ozean. Bis zu sechs Tsunamis, viele Meter hoch, schlagen an Land. Die Wellen vernichten Häuser, Dörfer, Städte. Rund 230.000 Menschen in vierzehn Ländern verlieren in den Fluten ihr Leben, in Indonesien, Thailand, Sri Lanka und Indien werden ganze Landstriche verwüstet. Sogar im mehr als 6400 Kilometer entfernten Ostafrika werden rund 200 Menschen vom Wasser getötet.


#Tsunami11. März 2011

 Eine Naturkatastrophe in #Japan griff mit ungeheurer Gewalt in das Leben vieler Menschen ein. Es war ein ganz normaler Freitagnachmittag, als um 14.46 Uhr ein gewaltiges Erdbeben mit der Stärke 9,0 die Nordostküste Japans erschütterte. Das Zentrum des Bebens lag 130 Kilometer östlich der Stadt #Sendai im Pazifik. Die Erdstöße waren bis auf das japanische Festland sehr stark zu spüren.
Das #Erdbeben löste einen sogenannten #Tsunami, eine riesige Flutwelle aus. Die bis zu 15 Metern hohe Riesenwelle riss alles mit sich und richtete große Zerstörung an: Hunderttausende Häuser stürzten ein und rund eine halbe Million Menschen verlor ihr Zuhause. Fast 20 000 Menschen sind dabei nach Schätzungen gestorben.

FvBistram 2005 und 2011


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